ZukunftsentwicklungenIn kleinen Dingen ganz groß...Dr. Hans-Rudolf Folle,GF MST.factory dortmund GmbH Die junge Disziplin „Mikrosystemtechnik (MST)“ - seit Mitte der 80er Jahre mit zwei Dutzend Unternehmen dieser Branche in Dortrmund - zählt zu den wichtigsten seiner Art in Deutschland und darüber hinaus. Die MST.factory dortmund - das neue Kompetenzzentrum für Gründer aus der Mikro- und Nanotechnologie - plant wegen der großen Nachfrage den nächsten Ausbauschritt des Zentrums. Die Mikrosystemtechnik ist – ebenso wie ihre “kleine, junge Schwester”, die Nanotechnologie - eine typische Querschnittsdisziplin. Überall dort, wo Miniaturisierung eine zentrale Rolle spielt, ergeben sich neue und zunehmend komplexere Einsatzmöglichkeiten von mikro- und nanoskaligen Bauteilen. Mikrosysteme sind zeit- u. zukunftsgerecht: Sie sind klein u. leicht u. tragen somit dazu bei, Ressourcen zu schonen und Energie zu sparen. Sie sind nebenbei kostengünstig in der Fertigung, sorgen für Mobilität und machen konventionelle Technik intelligenter (z.B. in Automobilen für Airbags, Reifendrucksensoren, Diebstahlwarnanlage usw.). In der Chemie und Pharmazie werden für Wirkstoffscreenings Mikrofluidiksysteme entwickelt, mit denen sich Flüssigkeiten im Nanoliterbereich (1 Nanoliter = 1 Millionstel Milliliter) dosieren lassen. Ganze Laboratorien werden auf Chipkartenformat dimensioniert. Mikrotechnik in DortmundDie in Dortmund ansässigen MST-Firmen beschäftigen zur Zeit nahezu 1.700 Mitarbeiter. Die jährliche Wachstumsrate in der Beschäftigung liegt im Branchenvergleich seit Jahren überdurchschnittlich hoch bei über 15%. Und die positive Entwicklung dieses speziellen Arbeitsmarkts hält nach wie vor an. Mit dem Businessplanwettbewerb all.micro, der speziell auf Gründer der Mikro- und Nanotechnologie zugeschnitten und in Europa einzigartig ist, versucht die Stadt Dortmund beispielsweise Anreize für Neugründungen zu schaffen. Mikrotechnik als Pseudonym für StrukturwandelMit dem Bau der MST.factory dortmund auf dem Gelände PHOENIX West in Hörde wurde gleichzeitig der Grundstein für die neue wirtschaftliche Erschließung des ehemaligen traditionsreichen Hochofenstandortes gelegt, der seit Ende der 90er Jahre brach liegt. Vor der imposanten Kulisse von Hochöfen, Gasometer, Gasgebläsehalle und anderen monumentalen Industriedenkmälern entsteht hier der neue Dortmunder Technologie- und Dienstleistungs park, in dem sich auf einer Fläche von ca. 55 ha neben Mikround Nanotechnikfirmen auch Unternehmen der IT-Branche und der Produktions technik ansiedeln sollen. Allerdings fällt es schwer, Mikrosysteme mit dem bloßen Auge wahrzunehmen. Denn erstens sind diese in den meisten Fällen so winzig, dass man sie ohne zusätzliche Hilfe kaum erkennen kann. Zweitens sind sie in der Regel als Bauteile in größerskaligen Systemen integriert und versteckt montiert. In der Nanotechnologie verhält sich dies noch anders, wie Dr. Hans-Rudolf Folle gerne vergleicht, “da sieht man nichts mehr, sondern muss alles glauben”. ...mehr unter: www.mst-factory.com |