Wirkungsfeld "Kultur & Wirtschaft"

Credo

1. Wir erforschen den Wandel beruflicher und gesellschaftlicher Werthaltungen und seinen Einfluß auf die Arbeitsmotivation der Beschäftigten.
2. Wir erforschen den Einfluß betrieblicher Spielregeln auf die Leistung, die Arbeitsmotivation und die Gesundheit von Arbeitnehmern
3. Wir erforschen den Stellenwert und die Wirkung von Kultur, Kunst und Architektur im Wirtschaftsleben bzw. im betrieblichen Alltag.
4. Wir beraten Unternehmen und Beschäftigte bei der kundenorientierten, produktivitäts- und gesundheitsförderlichen Gestaltung der Arbeitsabläufe, Arbeitsbeziehungen und Arbeitsumgebungen.
5. Wir beraten Bauherren, Bauträger und Unternehmen bei der kommunikationsförderlichen, ökologischen und künstlerischen Gestaltung von Bauobjekten.
6. Wir fördern junge Künstler, indem wir ihnen als Ansprechpartner in beruflichen Fragen dienen, berufliche Kontakte herstellen, Auftritte in der Öffentlichkeit organisieren und finanziell unterstützen.

Aspekte der Gesundheit:

Die dkb ist auch ein Forum für Forscher und Interessierte, die Zusammenhänge zwischen der Volkswirtschaft und Gesundheit untersuchen. Der Bereich "Arbeit" steht an erster Stelle bei den Ursachen für die Gefährdung der menschlichen Gesundheit. Einseitige Tätigkeit, Nichtinanspruchnahme der Vielseitigkeit der Sinne und somit Erschöpfung der Energiereserven, Antriebslosigkeit durch Monotonie, einseitige Belastung oder Überlastung, krankmachende Einflüsse jeglicher Art, mangelnde Information über fördernde oder schädigende Haltungs- und Bewegungsmuster sind nur eine Auswahl von negativen Faktoren.

Um gesunderhaltende Reaktionen auf die Herausforderungen der Arbeit zu popularisieren, sollen durch Erziehung und Lehrgänge ein Bewußtsein und eine Technik für die eigene Harmonie von Körper, Seele und Geist geschaffen werden. Dabei sollen nicht das Reparieren, Therapieren oder Rehabilitieren, sondern Prävention, Schulung der Koordinations- bzw. Abwehrmechanismen zur Erhaltung ganzheitlicher Wachheit aller Sinne und physiologischer Möglichkeiten im Vorfeld stehen. Diese Vorgehensweise erspart Schmerzen und Ausfälle und verhindert Einschränkung der empfundenen Lebensqualität, sie fördert Gesundheit, Kreativität und Leistung.

Geschaffen werden könnten arbeits- und somit gesundheitsfördernde Bedingungen im Betrieb; Möglichkeiten für Bewegungspausen am Arbeitsplatz. Mitgestaltet werden könnten Angebote für Bewegungsschulungen; Unterweisungen für Prävention oder Rehabilitation von Wirbelsäulebeschwerden. Es können Hinweise zur Verbesserung des Körperbewußtseins deklariert und Übungen zum Spüren der Bewegungsmöglichkeiten bzw. -fähigkeiten oder zum Aufspüren von erstarrten Körperteilen angeboten werden. Ebenso wichtig sind Informationen über Folgen einseitiger Belastungen oder über Bewegungsmangel. Die Verbesserung der Lebensqualität soll hier als Hauptziel einem bloßen Durchstehen eines Arbeitsablaufes gegenübergestellt werden. Humanisierung bedeutet auch, allen Akteuren in Industrie und Wirtschaft manche Sackgassen in ihren Planungen vor Augen zu führen, soweit sie ausschließlich Umsatzsteigerungen und Gewinnmaximierungen verfolgen.

Motivation: Einfluß der Werthaltungen und der innerbetrieblichen Spielregel auf die Leistung und Arbeitsmotivation.

Wirtschaftliche Grundlagen der Kultur:

1. Von der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft hängt ab, wieviel Mittel der Staat und der einzelne Bürger für Kulturangebote ausgeben können.
2. Ein Teil der Wirtschaft erzeugt und verkauft im zunehmenden Maße Produkte, die selbst ästhetische Funktionen besitzen: Bücher, Filme, Mode, Datenträger etc.

Diese "Kulturwirtschaft" ist nicht nur ein Wirtschaftszweig, sondern sie fungiert auch wie eine Art Multiplikator für Normen, Werte, Verhaltens- und Sichtweise sowie Wahrnehmungsformen. Sie ist längst ein Kulturfaktor für die gesamte Gesellschaft. Aber auch in anderen Wirtschaftszweigen wie Industrie oder Dienstleistungen werden indirekt kulturelle Fakten geschaffen: eine Basis für die heute gelebte Kultur. Dadurch werden die Zeitbudgets der Menschen beeinflußt, bestimmte Formen sozialer Organisation propagiert und praktiziert, Typen von Entscheidung und Macht gelebt und schließlich Persönlichkeiten kreiert. Diesem normativen Prozeß und den auf diesem Wege entstandenen Werten muß mit einer ständigen kritischen Betrachtung begegnet werden. Menschenwürde, Anerkennung, Ansprüche auf humane Entwicklung und der Anspruch auf das Lebensglück müssen die Normenbildung und -entwicklung permanent begleiten.

Kulturelle Grundlagen der Wirtschaft:

Funktionsweisen der Kultur in gesellschaftlichen Systemen: Kultur als eine Art Verständigung und Selbstreflexion des Menschen, Kultur als Werte- und Normensystem, Kultur als Orientierungssystem des Menschen in seiner Gesellschaft, Kultur als Möglichkeit, Vergangenheit mit Zukunft zu verbinden. Das kulturelle System stellt ganz entscheidend eine Ressource für die Wirtschaft zur Verfügung, die sie nicht unmittelbar selbst herstellt, wohl aber umfassend nutzt: Zuverlässigkeit, Präzision, Arbeitsethos, Vertrauen, Loyalität, Engagement sind solche kulturellen Werte
....als Beispiel für eine Betrachtung der Kultur als Ressource und Produktionsfaktor kann die Entwicklung der ökologischen Dimensionen und Anforderungen im gesamtwirtschaftlichen Prozeß der letzten 25 Jahre dienen. Die Sensibilisierung der Gesellschaft und der Wirtschaft in ökologischer Hinsicht hat existenziell relevante Grundlagen und führte längst zur Entstehung von ökologischen Normen.

Die kulturellen Grundlagen der Wirtschaft werden stärker wahrgenommen, wenn durch Kulturpolitik die bewußte Diskussion über unterschiedliche Lebensweise, die Rolle, Funktionsweise und Organisierung der Arbeit der Zukunft eine neue Ausprägung erhalten wird. Diese kulturpolitischen Maßnahmen sollen eine andere Bewertung der Arbeit in Zeiten intensiver Wandlungen ermöglichen. Die Aufgabe der Unternehmenskultur ist, den Menschen auch am Arbeitsplatz in die Lage zu versetzten, als kultiviert handelndes Individuum agieren zu können. Unternehmerische Verantwortung soll nicht bedeuten: der beste Unternehmer scheint der zu sein, der die meisten Entlassungen ohne großen Ärger durchsetzt.

Wertewandel:

Stellenwert der Kultur im Wirtschaftsleben. Ein Kennzeichen des Umbruchs ist der grundlegende Bedeutungswandel des Wissens. Durch den Bedeutungswandel des Wissens erhalten Bildung, Ausbildung und Weiterbildung einen zentralen Stellenwert für die Zukunft der Arbeit. Die Vermittlung neuer Qualifikationen für Beschäftigte in jeder Lebensphase wird zur Hauptaufgabe in den Bildungsstätten.