Projekt LesementoringR.A.U.P.E. - dkbEine Kooperation von Dortmunder Kulturbühne e.V., LAG Jugend und Literatur und die TU-DortmundLesefördermaßnahmen ohne schulische Rückbindung bleiben häufig eine „Heilung der Gesunden“. Nur diejenigen Kinder und Jugendlichen nehmen teil, die ohnehin gern lesen. Die eigentliche Zielgruppe derjenigen Schüler und Schülerinnen, die zu Hause wenig Unterstützung bei der Lesesozialisation erhalten, wird selten erreicht. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Erwachsene als Lesepaten nur bedingt Motivation sichern. Das Projekt „Lesementoring 2010“ arbeitet mit SchülerInnen der 9./10 Klasse der Realschule, die im Rahmen eines zertifizierten Lehrgangs „Kompetenznachweis Kultur“ als Lesepaten ausgebildet werden und in Zweierteams sechs Grundschulkinder einmal wöchentlich coachen. Lesen, vorgelesen bekommen und literarische Anschlusshandlungen durchführen, die die Leseerlebnisse verankern helften – das wird Sinn und Struktur der Lesepatenschaften sein. Nur wenn die Kontexte erarbeitet sind, kann Literatur wirklich erlebt werden – da sind sich alle beteiligten Förderpartner einig. Geplant und durchgeführt wird dieses Coaching durch Mitarbeiterinnen der Landesarbeitsgemeinschaft Jugend und Literatur in der Jugendstilvilla in Dorstfeld mit Unterstützung der Kulturbühne Dortmund und unter Beteiligung von Studierenden des Seminars „Lust auf Bücher“ aus dem Institut für Sprache und Literatur der TU-Dortmund. Die Studierenden eines Seminars der Germanistik an der TU-Dortmund werden unter Leitung von Prof. Dr. G. Marci-Boehncke die Jugendlichen bei der Coachingausbildung begleiten und die Leseförderaktivitäten evaluieren – damit nicht nur gefördert wird, sondern man auch gleich reflektiert, was davon bei den Teilnehmenden eigentlich ankommt. Die Studierenden sind AnsprechpartnerInnen während der Interventionsphase und geben MentorInnen und Mentees Rückmeldung beim Lernprozess. „Uns geht es darum, Leseförderung nachhaltig zu betreiben – und dazu muss man Fakten sammeln, genau hinsehen und auch vorher definieren, was man eigentlich erreichen wollte. Deshalb hat die Kulturbühne verschiedene Partner zusammengeführt, die diese Ansprüche gemeinsam optimal realisieren können“ – so Dr. Martin Brause aus dem Vorstand der Kulturbühne. „Man kann fördern, indem man hilft, die richtigen Netzwerke aufzubauen. Wir als Kulturbühne sehen uns in diesem Fall als die Instanz, die Jugendorientierung und Qualitätssicherung im Leseförderbereich nachhaltig unterstützen will. Das verspricht dieses Projekt, an dessen Planung wir intensiv mitgewirkt haben.“ Über das erste Schulhabjahr erstreckt sich die Ausbildungs- und Praxisphase, eine Evaluation wird bis zum Sommer vorliegen. |